Die Werbung – eine sehr lange Geschichte
Glaubt man einigen Historikern, so tauchte die Werbung bereits ca. 4000 Jahre vor Christus auf. Doch dies bedarf einer Definition des Begriffes „Werbung“, um diese Aussage zu belegen. Im Allgemeinen wird unter Werbung „alle Absatz fördernden Maßnahmen verstanden“. Unter diesen Umständen liegen die Historiker mit ihrer Meinung richtig. Als Beispiele sind hier die Marktschreier oder die Steintafeln der Händler, auf denen die Warenliste abzulesen war.
Doch durch unser heutiges Verständnis von Werbung kann der Anfang des 17. Jahrhunderts als Beginn der Werbung festgehalten werden. Dies ist verwunderlich, da der Buchdruck bereits im 15. Jahrhundert erfunden wurde, doch allem Anschein nach war kein passendes Medium für Werbung vorhanden. Erst als im Jahr 1650 die erste Tageszeitung in Leipzig erschien, konnte sich die Werbung verbreiten. Das Werben für Produkte entsprach dem in der heutigen Zeit. In speziellen Werbezeitungen konnten die Händler gegen einen kleinen Geldbetrag für ihre Waren werben. Im Gegensatz zu heute verdiente der Staat an jeder Werbung mit.
Daraus entwickelte König Friedrich Wilhelm I eine Geschäftsidee. ER verbot die Werbung in den Tageszeitungen, um das alleinige Vorrecht an der Werbung zu erlangen. Erst im Jahr 1850 wurde dieses Verbot wieder aufgehoben und ab dann entwickelte sich die Werbung wie sie heute bekannt ist.
Mitte des 19. Jahrhunderts erfuhr das bisherige Werbesystem eine Wende – sie gewann immer mehr Bedeutung und die Inhalte veränderten sich. Zuerst enthielt die Werbung nur Produkthinweise, ab 1870 wurde die Werbung vertont. Erst ab diesem Zeitpunkt wurde die Werbung auf die verschiedenen sozialen Schichten – heute Zielgruppen – ausgerichtet. Anfang des 20. Jahrhunderts war die Werbung so bedeutend, dass sie in den Tageszeitungen den meisten Platz einnahmen – bis zu 80 % der gesamten Tageszeitung.
Seit diesen Tagen ist auch die heutige Werbung nicht mehr wegzudenken.